Sechs weitere Produzenten mit Regionalmarke „Kostbares Südniedersachsen“ ausgezeichnet
Nörten-Hardenberg. Was haben regionale Edelpilze, hochwertiges Rindfleisch, feinste Speiseöle aus regionalem Anbau, Nudelmanufaktur und handgeröstete Kaffeespezialitäten gemeinsam? Sie dürfen ab sofort das Qualitätssiegel Kostbares Südniedersachsen tragen. Der Regionale Erzeugerverband Südniedersachsen e.V. hat im Rahmen seiner Netzwerkreihe „Drehscheibe Regionalität“ auf dem Bauernhof Vogel in Parensen weitere sechs Betriebe mit ihren Produkten ausgezeichnet. Das neue Netzwerkformat bietet Mitgliedern und Interessierten die Möglichkeit, sich in ungezwungener Atmosphäre auszutauschen, neue Absatzmöglichkeiten und Kooperationen zu finden sowie regionale Produkte kennenzulernen. Unter den frisch ausgezeichneten Markenträgern sind gleich vier junge Startups zu verzeichnen. Damit wächst das geprüfte regionale Lebensmittelangebot in Südniedersachsen weiter an.
Glaubhafte regionale Produkte steigen weiter in der Gunst der Verbraucher. Das hat etwas mit kurzen Transportwegen, mit Bewusstsein für Heimat, mit Nähe zum Erzeuger und mit Qualität zu tun. Dies hat neben alledem positive Effekte im Hinblick auf die Themen Versorgungssicherheit, Wertschöpfung und Unterstützung der heimischen Landwirtschaftsstrukturen. Um all das kümmert sich das Netzwerk der Regionalmarke Kostbares Südniedersachsen. Eberhard Prunzel-Ulrich, Vorstandsmitglied des Regionalen Erzeugerverband Südniedersachsen e.V. freut sich über den neuen Zuwachs der Produzentenfamilie: „Regional erzeugte und verarbeitete Lebensmittel sichern die Grundlage unserer Ernährung und Arbeitsplätze auf dem Land. Zudem fördern sie die Pflanzenvielfalt auf den Äckern – von Ackerbohnen und Erbsen über Luzerne bis zu Lupine und Quinoa und bringen neue Qualitätsprodukte auf den regionalen Markt, klimaschonend und Umwelt förderlich.“
Und das sind die neuen Markenträger:
Das Startup symbiofoods aus Göttingen– besteht aus den zwei studierten Biologen Matthias & Jannis und dem Wirtschaftswissenschaftler Paul. Das junge Team möchte biozertifizierte Edelpilze wie den Kräuterseitling vor Ort ressourcenschonend anbauen und möglichst verpackungssparend vertreiben. Die Pilzfarm hat ihren Standort in Reinhausen. Seit kurzem sind sie mit ihren Pilzen auf dem Göttinger Wochenmarkt zu finden.
Der Ölacker aus Hollenstedt steht für feinste, ehrliche Speiseöle mit transparenter Herkunft. „Wir Geschwister haben gemeinsam als Kooperationspartner unsere Idee vom Speiseöl aus unserer Heimat umgesetzt – ein spannendes Projekt”, so Herbert Schütte und Antje Henniges. Regionalität von Anfang an, ist das Motto der Geschwister und die fängt bereits bei der Auswahl der Saaten an.
In der neuen Manufaktur Hof.Genuss Solling in Dassel können Eierproduzenten aus der Region ihre Eier anliefern und bekommen anschließend ihre Wunsch-Nudeln verpackt und verkaufsfertig etikettiert zurück. Auch die Veredelung der Eier zu Eierlikör ist möglich. Neben Eiernudeln werden dort auch klassische Nudeln aus Hartweizengrieß und Dinkelvollwertgrieß produziert und unter eigenem Label vermarktet.
Die Milchtankstelle Lutterbeck ist die erste Milchtankstelle im Landkreis Northeim. Inzwischen ist auf dem Hof nicht nur Rohmilch zum selber zapfen zu bekommen, als Mitinhaber der Leinetaler Käserei produziert der Familienbetrieb auch köstlichen Käse aus pasteurisierter Milch in den Sorten: Bergkäse, halbfester Schnittkäse, Ricotta, Frischkäse. Mehrmals im Jahr ist außerdem Fleisch von den eigenen Kühen in Fleischpaketen in 12-15 kg Abpackungen zu erhalten. Mit ihrem Käseverkaufswagen ist Familie Pape auch auf regionalen Veranstaltungen und Märkten unterwegs. Die Öffnungszeiten der Milchtankstelle sind: 7 Tage die Woche von 7 – 22 Uhr.
Beim Hof Brünig in Seesen haben die Rinder der Rasse Blonde d ´ Aquitaine ganzjährig Weideauslauf. Die Kühe werden ausschließlich mit Heu oder Grassilage gefüttert. Dabei wird ein Großteil des Futters selbst produziert. Der Hof vermarktet gemischte Rindfleisch-Pakete in 20 kg Einheiten, bestehend aus Rinderbraten, Rouladen, Gulasch, Rumpsteak, Hackfleisch, Beinscheiben, Suppenknochen. Geschlachtet wird von Oktober bis März, jeweils 1x im Monat.
Kerstin Kuglers Kaffeerösterei Cafék in Angerstein wurde im Dezember 2020 gegründet. Geröstet wird jede Woche ganz frisch, bei niedrigen Temperaturen in einem Trommelröster. Die gerösteten Bohnen werden im Anschluss von Hand verlesen. Kugler legt Wert auf den Bezug von Kaffee in bester Qualität, transparenter Herkunft der Rohbohnen und eine zuverlässige Bezahlung der wichtigen Mitglieder dieser Kette, nämlich der Kaffeebauern. Ziel ist es ausschließlich Direkt Trade sowie Fair Trade Kaffee zu vermarkten. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Kaffeebauern in den Herkunftsländern unter fairen Bedingungen arbeiten, ein angemessenes Einkommen erhalten und das kleine Kooperativen beim Ausbau der dortigen Infrastruktur, Schulbildung sowie des Gesundheitswesens unterstützt werden.
Zur Regionalmarke „Kostbares Südniedersachsen“
Seit 2016 setzt sich die Initiative Regionaler Erzeugerverband Südniedersachsen dafür ein, mit der Vergabe der Regionalmarke regionale Produzenten aus Südniedersachsen bekannter zu machen und dem Verbraucher eine Orientierungshilfe zu bieten. Inzwischen wurden über 100 Betriebe erfolgreich durch einen unabhängigen Qualitätsausschuss überprüft. Die Qualitätsprüfung beinhaltet u. a. die Vorgabe so weit wie möglich nur Rohstoffe aus der Region zu verwenden. Mit der Auszeichnung als „Glaubwürdiger Produzent“ ist die Nutzung der Marke „Kostbares Südniedersachsen“ für eine Laufzeit von zwei Jahren verbunden. Erfüllt der Produzent nach Ablauf dieser Zeit weiterhin die Qualitätsanforderungen der Regionalmarke, wird die Anerkennung um zwei weitere Jahre verlängert.
Bildmaterial:© Ernst-Alexander Freiherr von Uslar-Gleichen.